„Eindeutig, das ist eine Asteraceae!“ Wenn solche Ausrufe für dich bis jetzt wie Zaubersprüche aus Harry Potter geklungen haben bist du hier richtig. Pflanzenfamilien ohne Bestimmungsbuch erkennen ist einfacher als du denkst. Wie es funktioniert erfährst du wenn du weiter liest.
Wie ich in Pflanzen bestimmen – Teil 1 erklärt habe, kann mensch Pflanzen mit einem Bestimmungsbuch bestimmen. Schneller geht das, wenn mensch schon weiß um welche Familie es sich handelt, sodass ohne Umwege Gattung und Art bestimmt werden können.
Wie funktioniert das?
Pflanzenfamilien werden nach ihrem Aussehen eingeteilt, weil es genetische Analysen bei der Entstehung dieses Systems noch nicht gegeben hat. Daher kann man die Familien an ihrer jeweiligen Blütenform unterscheiden.
Genetische Analysen in den letzten Jahren haben allerdings ergeben, dass die meisten Pflanzen in den jeweiligen Familien tatsächlich verwandt sind.
Wenn du dir also das Aussehen einzelner Familien merkst – was ganz schön schnell geht – dann kannst du sofort Gattung und Art bestimmen.
Die großen 6
Die Exkursionsflora listet über 150 verschiedene Familien. Manche davon haben bei uns jedoch nur wenige Arten wie z.B. die Urticaceae, zu denen auch die Brennnessel gehört. Diese Familie hat ganze fünf Arten bei uns. Andere Familien wiederum haben bei uns sehr viele Arten, worunter auch viele essbare Wildkräuter sind. Hierzu gehören die Rosaceae, die Apiaceae, die Brassicaceae, die Fabaceae, die Lamiaceae und die Asteraceae. Da dir Pflanzen aus diesen Familien oft begegnen werden, macht es Sinn sich ihr Aussehen einzuprägen um sie schneller zu bestimmen.
Wie soll mensch sich das nur merken?
Wie du auf dem Bild sehen kannst, sehen diese sechs Familien sehr unterschiedlich aus. Apiaceae sehen aus wie kleine Staubwedel, Asteraceae eher wie Sonnen. Brassicaceae beziehungsweise Kreuzblütler… naja wie ein Kreuz eben und Fabaceae sehen aus als hätten sie riesige Lippen. Rosaceae sind ein Klassiker. Jedes Kindergartenkind zeichnet Blumen mit einem Kreis in der Mitte und fünf Blütenblätter rundherum. Dann gibt’s noch die Lamiaceae, die aussehen als ob sie ihrem Betrachter ein Stück abbeißen wollen. Sie reißen ihren Mund auf, als ob sie gleich zuschnappen.
Probier’s doch gleich mal aus: zu welcher Familie gehören die Pflanzen auf den Fotos? (Lösung steht drunter)
Nicht geschafft? Weitermachen!
Natürlich ist aller Anfang schwer, wenn du die Bildchen oben also nicht richtig zugeordnet hast, dann ist das ganz normal. Selbst nach meinem zweiten Semester als Tutorin habe ich manche Pflanzen, die aus einer dieser Familien kommen, manchmal nicht richtig eingeordnet.
Noch fragen? Schreib mir ein Kommentar!
PS: Falls du dich für Pflanzenbestimmung im Bezug auf Wildkräuter und Survival interessierst, dann kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Liest sich auch für Anfänger wie ein kleiner Abenteuerroman.